Lightshows und Multimedia-Shows

3 Expanded Cinema

Zu den Pionieren des Expanded Cinema gehören Charles und Ray Eames. Ihre Filme Sample Lesson (US 1951) und Glimpses of the U.S.A. (US 1959) verwenden Mehrfachprojektionen (in letzterem Fall gleich für 17 Bilder). Der experimentelle Animationsfilmer Stan VanDerBeek verwendete ab 1963 ebenfalls Mehrfachprojektionen zufällig ausgewählter Bildern in seinem eigens für diesen Zweck gebauten Movie-Drome in Stony Point, New York. Gerd Stern, ein Dichter aus San Francisco, arbeitete ab 1962 mit dem Maler Stephen Durkee und dem Techniker Michael Callahan an Multimedia-Performances; gemeinsam gründeten sie das Künstlerkollektiv US Company (USCO) oder The Company of US. Sie machten eine verlassene Kirche in Upstate New York zu ihrem Hauptquartier, wo sie in stark vom LSD-Konsum geprägten Multimedia-Auftritten für eine Vereinigung der beiden Kulte des Mystizismus und der Technologie als Grundlage für Selbsterkenntnis und Kommunikation[1] warben, womit sie angeblich eine nachhaltig bewusstseinsverändernde Wirkung beim Publikum auslösten. Das Kollektiv unternahm ausgedehnte Tourneen und Werbefeldzüge, hielt sich immer wieder auf Timothy Learys Anwesen in Millbrook, New York auf und sicherte sich so eine beträchtliche Medienpräsenz. Weitere Künstler im Umfeld von USCO waren der Videokünstler Jud Yalkut und Stewart Brand, Verfasser des Whole Earth Catalog. Diese und andere Innovationen wurden auf dem Symposium Expanded Cinema präsentiert, das Teil des New York Film Festival von 1966 war, und in einer Expanded Arts betitelten Sonderausgabe der Avantgarde-Filmzeitschrift Film Culture ausführlich besprochen.

In der Informationsbroschüre zu einer USCO-Aufführung von 1968 im New Yorker Whitney Museum of Art wird die Gruppe so beschrieben. Vgl. Fred Turner, »Steward Brand meets the cybernetic counterculture«, Edge. The Third Counterculture, online unter http://www.edge.org/3rd_culture/turner06/turner06_index.html. Übers. O.B.  
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