Technische Klang-Bild-Transformation

Mit der Fotozelle und der Kathodenstrahlröhre wurden im späten 19. Jahrhundert analoge Medientechniken eingeführt, die es erlaubten, Klänge und Bilder zu transformieren. Die Fotozelle war als Bild-Klang-Wandler für die Entwicklung des Lichttons beim Film von zentraler Bedeutung. Bereits in den 1930er Jahren wurde dieses Potenzial zur Transformation auch künstlerisch erschlossen: Der Lichtton stellte nicht nur ein erstes effektives Verfahren zur gezielten Klangsynthese dar, sondern bot zudem die Möglichkeit, (auf)gezeichnete grafische Elemente hörbar zu machen und gleichzeitig im Bewegtbild mitzuverfolgen.

Mithilfe der Kathodenstrahlröhre als elektronischem Bilderzeuger lassen sich Klänge in Bilder umformen. Als Bilderzeuger bei Oszilloskopen und Fernsehern diente sie in frühen Video-Experimenten der 1960er Jahre der simultanen Transformation akustischer Signale in Bewegtbilder. Die Spezifik dieser audiovisuellen Transformationsprozesse wurde immer wieder als grundlegende Formungsbedingung der Kunstproduktion für Auge und Ohr reflektiert. Dabei wird deutlich, dass technische Audiovisualität in einem ganz eigenen Verhältnis zu den Sinnen steht und Klang-Bild-Konvergenzen hervorbringt, die sich von synästhetischen Entsprechungen und strukturellen Analogien unterscheiden.