Expanded Cinema

Die Auseinandersetzung mit den räumlichen Bedingungen des Films bzw. seiner Präsentation ist so alt wie das Medium selbst. Immer wieder galt es, die dem Medium eigenen oder als Norm etablierten Parameter sichtbar zu machen bzw. diese zu überwinden und die mit ihr einhergehenden Wahrnehmungsgewohnheiten zu erkennen. Eine erste Intensivierung dieser Fragestellung erfuhr das Thema bereits mit der Etablierung von Kinobauten in den 1920er Jahren, wobei insbesondere vom Theater lebhafte Impulse bezüglich der Reflexion der Projektionsmaschinerie ausgingen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es der experimentelle Film, das Expanded Cinema und filmische Installationen, welche die Diskussion um die räumlichen Bedingungen weiterführen sollten. Dabei gerieten zum einen zunehmend neue architektonische Rahmenbedingungen der Filmpräsentation, wie beispielsweise das Museum, der öffentliche Raum und die Galerie, ins Blickfeld. Zum anderen traten die Aspekte der Wahrnehmung, das Zusammenspiel von Bild, Raum und Rezipient, deutlich hervor. Die Reflexion des Raumes wird dabei immer mehr zu einer Beschäftigung mit Aspekten der Bewegung, der Prozessualität und des kontinuierlichen Werdens.